Bestattungsriten

„Es ist wie nach jeder Schlacht. Die Krähen und Geier picken das Fleisch der Verlierer von ihren Knochen, während ihre Frauen, Kinder und Mütter noch zu Hause auf sie warten und um ihre gesunde Heimkehr beten. Doch denkt daran: Wenn ihr auf zwei Beinen eure Heimstatt betretet und eurer Familie sagt, dass ihr vor dem Feind geflohen seid, dann werden sie lieber darum beten, dass ihr als kalte Leiche auf eurem Schild nach Hause kommt oder dass euer Aas von den Hyänen gefressen wird, während euer Schwert und Schild auf dem blutgetränkten Schlachtfeld verrostet!“

– Ansprache von Noc Zorkun, Ausbilder in der Armee von Bahagad.


Je nach Glauben existieren sehr unterschiedliche Beerdigungsriten, sofern diese eingesetzt werden können. In Kriegszeiten werden  die meisten Leichen oder das, was von einem Menschen nach einer blutigen Schlacht noch übrig bleibt, in den seltensten Fällen noch beerdigt sondern werden eher den Aasfressern als Nahrung dienen. Ansonsten sind die Riten je nach Gottheit, welche verehrt wird, sehr unterschiedlich und teilweise auch recht bizarr.

 

Hier einige Beispiele:

  • Der Kult von Ahashtis, einer Fruchtbarkeitsgöttin, sieht vor, dass der Leichnam verbrannt und seine Asche auf dem Feldern ausgetragen werden soll, damit seine Kraft, die er zu Lebzeiten gehabt hat, auf die Aussaat übergehe.
  • Der Aphroya-Kult, welcher der Göttin der Lust und der Leidenschaft dient, sieht vor, dass die Toten mit Baumharz übergossen und so mumifiziert werden, damit ihre Schönheit über die Zeiten hinweg erhalten bleibe. So werden auch die mumifizierten Leichen in den Häusern ihrer Angehörigen ausgestellt, damit sich Gäste an dem Antlitz der ehrwürdigen Ahnen ergötzen können.
  • Der Kult des Sonnengottes Tyas hingegen bettet ihre Toten auf Holzgestellen in der Steppe. Die Holzgestelle dienen dazu, dass die Leichen nicht die Beute von Aasfressern werden, während Dornen und Nägel an den Vorrichtungen sie vor geflügelten Beutevögeln schützen sollen. So aufgebahrt bleiben sie so lange liegen, bis ihre Seelen ganz von Tyas aufgenommen wurden und nur noch ihr vertrockneter Leib übrig bleibt. Dieser wird dann in den Totenhäusern des Kultes aufgebahrt.
  • Die Mönche des Leichengottes Morgulan holen sie Leichen von den Häusern ihrer Familien ab und bringen sie in den Tempel des Gottes, wo die Leichen der lebenden Gottheit geopfert und als Nahrung dargebracht werden.
  • Besonders bizarr sind die Riten in der Stadt Shaharan, wo gleich siebzehn Götter angebetet werden und die Lust und Leidenschaft niemals enden möge, auch nicht über den Tod hinaus, ist es Sitte, dass jene, die zu Lebzeiten freie Bürger der Stadt waren, die Möglichkeit haben nach ihrem Ableben, auch noch weiterhin an den immerwährenden Orgien der Stadt teilnehmen zu können. Zu diesem Zweck werden die Leichen, sollten sie unversehrt sein, von allmächtigen Nekromanten mit Hilfe von übelster, schwarzer Magie wiederbelebt. So können sie als todlose Wiedergänger weiterhin und für alle Ewigkeit über die Jadestraßen von Shaharan flanieren und mit ihren kalten und rosenwassergeweihten Leibern an den Spielen der Lust teilnehmen.